offener Brief

 

Herr Bruch,

stoppen Sie Ihre Geschäfte in Russland!

  

Sehr geehrter Herr Bruch,

 

 seit Jahrzehnten sind wir Kunden in Ihrem Markt in Saarbrücken, großes Sortiment, gute Qualität und on top freundliches und kompetentes Personal.

 

 Und dann das. Ihre Firma betreibt 19 Globus Bau- und Lebensmittelmärkte in Russland und hält sie trotz weltweitem Boykott weiter offen. Damit vermindern Sie innerrussischen Druck auf Herrn Putin, unterstützen indirekt die verlogene Propaganda des Kreml und helfen mit, das Morden in der Ukraine zu verlängern. Und verdienen weiterhin Geld im Land des Aggressor.

 

Sie begründen Ihre Unternehmensentscheidung in der Süddeutschen Zeitung vom 25. März 2022 „Wir sind mitverantwortlich für die Grundversorgung der Menschen und möchten ihnen weiterhin einen fairen und sicheren Zugang zu Lebensmitteln sicherstellen."  Diese Begründung ist zynisch und falsch!

 

Verantwortlich für die Grundversorgung der Menschen in Russland ist der russische Staat und damit der Autokrat Putin. Ihn stoppen können letztendlich nur die Menschen in Russland selbst. Indem Sie Ihre Märkte offen lassen, spielen Sie den Menschen im Umfeld Ihrer Märkte eine Normalität vor, die es nicht mehr gibt, Sie stabilisieren das System Putin. Und es ist zynisch zu behaupten, mit Ihren 19 Hypermärkten wären Sie mitverantwortlich für die Grundversorgung der Menschen. Wenn wir von Russland sprechen, sprechen wir von dem größten Flächenland der Erde. Ihre19 Märkte, verteilt über diese Fläche Russlands, sind Peanuts.

Jeden Tag, den Sie länger in Russland wirtschaftlich aktiv sind, tragen Sie zumindest moralisch mit zur Verlängerung des Krieges und damit der Ermordung und Vertreibung ukrainischer Männern, Frauen und Kindern, an der Zerstörung von Wohnungen, Industrieanlagen und der Infrastruktur und somit der Lebensgrundlage der Menschen.

 

Dass Sie Ihre knapp 10.000 ArbeitnehmerInnen in Russland nicht verantwortlich für politische Entscheidungen machen, ist  richtig. Dies als Begründung für das offen halten Ihrer Märkte anzuführen, ist schwach. "Manche unserer russischen Mitarbeiter sind bereits seit unserem Markteintritt 2005 bei uns beschäftigt. In dieser Zeit sind enge Kontakte, Freundschaften und eine große gegenseitige Wertschätzung entstanden.“ Wenn dies richtig ist, dann muss es für Sie möglich sein, Ihre MitarbeiterInnen über den verbrecherischen Krieg in der Ukraine zu informieren und Putin als Aggressor zu benennen, die Schließung der Märkte mit dem notwendigen Druck auf Putin zu begründen und sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen. Und wenn die `gegenseitige Wertschätzung´ echt und wahrhaftig ist, würde man Ihre Entscheidung vielleicht nicht akzeptieren, aber zumindest verstehen.

 

Nehmen Sie sich ein Beispiel an Ihren deutschen und europäischen UnternehmerInnenkollegen. Mittlerweile haben mehr als 200 Firmen und Verbände Boykotte gegen Russland ausgesprochen.

 

Den dadurch entstanden Druck auf Herrn Putin mindern Sie wieder mit Ihrer Entscheidung. Ihre russischen MitarbeiterInnen mögen kurzfristig verärgert sein und in wirtschaftliche Notlage geraten, die Hoffnung auf Wandel und Freiheit in Russland und ein schnellstmögliches Ende des Krieges in der Ukraine fördern Sie mit Ihrer Entscheidung nicht.

 

Uns ist bewusst, dass ein Rückzug Ihrer Firma aus dem russischen Markt zu dem größten wirtschaftlichen Rückschlag in Ihrer Firmengeschichte führen kann. Aber die Chance, den Krieg auch nur um einen Tag zu verkürzen, ist es wert.

 

Wir werden so lange im Globusmarkt in Saarbrücken nicht mehr einkaufen, bis Sie Ihre Geschäfte in Russland einstellen.

 

Das wird Sie mit Sicherheit nicht in Schockstarre versetzten. Ihre mögliche Schockstarre ist auch nicht unser Ziel, denn Sie sollen ja etwas tun und zwar Ihr Engagement in Russland beenden. Dieser Kaufverzicht ist für uns ein symbolischer Akt, wie das aus dem Fenster hängen einer Peace-Fahne oder die Teilnahme an einer anti Kriegsdemo in Saarbrücken.

 

Damit unsere Aktion aber öffentlich wird, haben wir unseren Brief an Sie als „offen Brief“ angelegt. Neben Zeitungen und Rundfunkanstalten,

Institutionen, Gewerkschaften usw. erhalten diesen Brief unsere Freundinnen und Freunde in Deutschland und immer mit der Bitte, ihn in ihrem jeweiligen Freundes- und Bekanntenkreis zu verbreiten.

 

Nicht eine wirtschaftliche Schädigung Ihrer Firma ist unser Ziel, wir wollen Öffentlichkeit herstellen, wir wollen Druck machen, den Druck, den Sie gegen Herrn Putin nicht aufmachen.

 

Sie wissen, der Ruf eines Kaufmannes ist sein Kapital. Verspielen Sie ihn nicht.

 

Unser Appel an Sie Herr Bruch:

 

Zeigen Sie einfach nur Herz und sind solidarisch. Stoppen Sie Ihre Geschäfte in Russland!      Sofort!

 

Margit u. Karl-Willi           26.  März 2022

 

 


 

Anstand vor Gewinn!

 

Was muss in der Ukraine noch an Gräueltaten passieren, dass Globus seine Lebensmittel- und Baumärkte in Russland schließt? Wie viele Kinder, Frauen und Männer müssen in der Ukraine noch sterben, bis Deutschland ALLE Geschäftsbeziehungen mit Russland abbricht? Die deutschen Klagen über den Krieg in der Ukraine sind so lange „Betroffenheitsgesülze“, solange die negativen Rückwirkungen eines Boykotts auf Deutschland höher bewertet werden, als eine mögliche Minderung des Leides der Menschen in der Ukraine. Während der Pandemie hat Deutschland doch bewiesen, dass wir finanziell in der Lage sind, die negativen Auswirkungen auf Industrie und Handwerks aufzufangen.

 

Mir ist bewusst, dass ein Boykott oft und zuerst die arbeitende Bevölkerung, alte Menschen und Kinder am härtesten trifft. Deshalb muss die Macht- Clique in Moskau, der Milliardär und Aggressor Putin und seine Oligarchenfreunde von den Geldflüssen abgeschnitten werden. Diese Sprache verstehen sie.

 

 Politische Veränderungen in Russland können nur von den Menschen in Russland ausgehen. Dazu braucht es die Auswirkungen der  Boykottmaßnahmen. Nur so können sie erkennen, dass etwas fürchterlich falsch läuft. Die Maschinenbaufirma Trumpf, Stuttgart, zeigt wie es menschlich gehen kann. Sie hat ihr Werk in Russland geschlossen, zahlt ihren MitarbeiterInnen die Löhne aber weiter. Ein nachahmenswertes Beispiel, eine Handlung mit Botschaft -  Anstand vor Gewinn!

 

07. April 2022

 


 

 

Herzlichen Glückwunsch Herr Bruch!

 

 

 

„Globus hat es geschafft, ist in eine Liste aufgenommen worden, die Firmen aus der ganzen Welt auflistet: in der „Halle der Schande“. Aufgelistet sind Firmen, die trotz Angriffskrieg Russlands weiterhin in Russland Geschäfte macht. Herrn Bruch nennt es `Verantwortung für die Belegschaft „auch in schwierigen Zeiten“.` Das ist für mich „Betroffenheitsgesülze“. Es geht um Umsätze und Gewinn.

 

Die Maschinenbaufirma Trumpf (Stuttgart) zeigt, wie es menschlich gehen kann. Sie hat ihr Werk in Russland geschlossen, zahlt ihren MitarbeiterInnen die Löhne aber weiter. Ein nachahmenswertes Beispiel, eine Handlung mit Botschaft -  Anstand vor Gewinn!“

 

27. April 2022



Was ich noch zu sagen hätte . . . !