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"Reichspogromnacht" - "Reichskristallnacht" - "Novemberpogrome"
Das, und nichts anderes, ist zu verstehen unter:
"Reichspogromnacht" - "Reichskristallnacht" - "Novemberpogrome"
8. November 1938 um 19:10 Uhr:
Levi Birnbaum sitzt zusammen mit seiner Frau Rachel, seinen beiden Kindern Sheva und Mara und den Großeltern beim Abendessen.
Faustschläge donnern gegen die Eingangstür. "Birnbaum mach die Tür auf, wir wissen dass du da bist." Totenstille, blankes Entsetzen. Rachel fällt mit lautem klirren die Gabel auf den Teller. "Wir brechen jetzt die Tür auf, Birnbaum."
Axtschläge krachen in die Tür, Holz splittert, mit lautem Knall bricht sie auf, kracht gegen die Wand.
Männer in braunen Uniformen und Hakenkreuzbinden an den Armen drängen in die Wohnung. Levi Birnbaum springt auf, stellt sich ihnen in den Weg. Ein Schlag ins Gesicht, ein weiterer Faustschlag in die Magengegend, ein Tritt zwischen die Bein, stöhnend und bluten bricht er zusammen. Ein Faustschlag trifft Rachel ebenfalls im Gesicht, sie fällt neben ihrem Mann zu Boden.
Mehrere Männer und 2 Frauen sind jetzt in der Wohnung. Einer schlägt mit einem Stuhl über den Tisch, Teller, Töpfe fliegen davon und zerbrechen. Ein weiterer reißt den Schrank auf und fegt das gesamte Geschirr heraus, es zerbricht auf dem Wohnzimmerboden. Ein Spiegel splittert, eine Frau zerfetzt Kleider, die sie in den Kleiderschränken findet, Bettwäsche schlitzt sie auf, die zweite Frau zerschneidet Leinwände von Bilder an den Wänden.
Geld, Schmuck, zwei Armbanduhren, ein Sparbuch verschwinden in einem Rucksack.
Der Spuk dauert keine 2 Minuten.
Zwei Männer reißen Levi Birnbaum hoch und zerren ihn aus der Wohnung. Levi erkennt einen Nachbarn und einen ehemaligen Mitschüler, mit dem er 5 Jahre in die gleichen Klasse gegangen war. Sie stoßen ihn aus der Haustür auf die Straße. 50 - 60 Männer, Frauen, Nachbarn, Kinder, Mitschülerinnen seiner beiden Töchter, sie alle haben den Überfall beobachte. Jetzt bilden sie eine Gasse, spuken ihn an, schlagen nach ihm. Zwei Männer stehen auf der Ladefläche eines Lastwagens, zerren ihn hoch, dort bricht er zusammen.
Nach einer kurzen Nacht mit mehreren Männer in einer kalten Gefängniszelle wird er mit ihnen in einem Viehwaggon in das "Camp de Gurs" in Frankreich deportiert.
Seine Familie wird ihn nie wieder sehnen.
1944 wurden seine Frau Rachel und die beiden Kinder Sheva und Mara ins KZ Dachau deportiert und ermordet.
Diese Geschichte, sowie Personen und Handlung, habe ich zwar frei erfunden, ist aber so ähnlich, so brutal und unmenschlich, 10.000-fach in Deutschland passiert.
Rückbesinnung
Kurt Becker, Jahrgang 1939, geboren in Breslau, kam mit seiner Mutter nach München. Hier hat er von 0961 bis 1991 gelebt und gearbeitet. Er war Betriebsratsvorsitzender, Bildungsarbeitsentwickler, hochpolitischer Mensch, Rat- wie Ideengeber und Rezitator seiner satirischen Texte.
1991 zog er nach Rothenbuch, gründete eine Familie und lebte dort bis zum seinem Tod am 24. Juli 2015 mit seiner Frau und seinen Kindern.
Knut hat über die Grenzen aller Gewerkschaften hinaus und bundesweit gewirkt wie kaum ein anderer Arbeits-Rechtsgelehrter. Er war begnadeter Redner und Referent und nebenbei auch gefragter politischer Satiriker.
Knut Becker hat neuen wie alten Betriebsratsmitgliedern gerne seine Ideen angeboten, z.B. dass sie keine Geheimräte, sondern Interessensvertreter sind. Und es hat ihm immer einen Riesenspaß gemacht, mit Sprache zu spielen: Eines seiner Lieblingszitate der 90er Jahre war: „Nicht in den Betriebsrat gewählt werden darf, wem die bürgerlichen Ehrenrechte aufgrund eines Verbrechens entzogen worden sind oder wer Leitender Angestellter oder Unternehmer ist.“
Geschichte wiederholt sich!
Angriffe gegen die Kunst in der "Tradition" der
Bücherverbrennungen und "Ausstellungen entarteter Kunst"
Die Neue Rechte hat Kultur als Kampffeld entdeckt.
Anonyme Hassmails, Mord- und Bombendrohungen, Störaktionen, Demonstrationen gegen Kunstprojekte,
die Aktionen sind unterschiedlich, aber alle gerichtet gegen eine frei, weltoffene, liberale Kunstszene.
November 2020, Erfurt - In einer Landtagsrede erklärt der AfD-Abgeordnete Hans-Thomas Tillschneider: „Wir leben schon lange in dem wunderbaren Zustand, dass die Kunst- und Kulturschaffenden, wie gelenkt durch Geisterhand, scheinbar aus freien Stücken den Wünschen des Merkel-Regimes besser willfahren als die regimetreuen Künstler einer beliebigen Dritte-Welt-Militärdiktatur ihrem Diktator. (…) Weiterhin sollten wir den Grundsatz befolgen, nur das zu fördern, was sich auch als lebensfähig erwiesen hat. Die Kunst, die den staatlichen Geldsegen braucht, um überhaupt erst zu existieren, die Kunst, die mit der Subvention steht und fällt, lohnt nicht die Förderung. (…) Wenn sich jetzt die Vertreter des linksliberalen Kulturestablishments im Land fragen, ob das, was ich soeben vorgetragen habe, nicht eine Kriegserklärung an ihre Adresse ist, so kann ich Sie vollkommen beruhigen: Ja, das ist es.“
Heines Tragödie "Almansor" spielt um das Jahr 1500 im Gebiet des ehemaligen Emirats von Granada.
1499 hatte der Erzbischof von Toledo und spätere Großinquisitor Francisco Jiménez de Cisneros die Verbrennung von 5000 Büchern islamischer Theologie (darunter des
Koran), Philosophie, Geschichtsschreibung und Naturwissenschaften angeordnet; einzig die Bücher über Medizin ließ er ausdrücklich verschonen und nach Alcalá de Henares bringen. Auf diese
Verbrennung spielt die Äußerung an: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
Die Krone der Schöpfung soll das sein . . . grusselisch!
"Nur für Faschisten ist Gewalt kein Problem. Ein Sozialist muss sich über die Funktion von Gewalt immer Rechenschaft ablegen, jede Gewalt gegen Personen ist inhuman."
Helmut Gollwitzer
evangelischer Theologe, Schriftsteller und Sozialist
* 29. Dezember 1908; † 17. Oktober 1993
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