Ich lasse mir die Definitionshoheit über Begriffe wie Freiheit oder Widerstand nicht nehmen!
Wir leben heute in Deutschland in der freiesten Gesellschaft unserer Geschichte. Sich in Demonstrationen und Aktionen gegen die Corona Maßnahmen auf den gewaltlosen Widerstand der Menschen in der DDR zu berufen, verhöhnt diese mutigen Frauen und Männer.
Wer den Widerstand gegen die Nazi-Diktatur gleich setzt mit den Aktivitäten von AfD, Reichsbürgern oder Verquerdenkern, ist böswillig und beschmutzt das Andenken der Opfer! Gewerkschafter, Politiker, Priester, Juden, Sinti und Roma . . . wurden ermordet, weil sie anders waren, weil sie Widerstand leisteten gegen ein verbrecherisches System. Ein System, in dem viele Reichsbürger und Verquerdenker verhaftet und ermordet worden wären.
Radikale Impfgegner, eine verschwindend kleine Minderheit, sind laut und aggressiv und schrecken vor Gewalt und Mord nicht zurück.
Diese Gruppe spaltet!
Aber muss deshalb gleich dramatisch von einer „Spaltung der Gesellschaft“ die Rede sein? Im Saarland lässt man gerne „die Kirche im Dorf“. Niemand kommt auf die Idee von der Zerstörung des Waldes zu reden, wenn ein Baum umfällt.
Aber und ja, ICH will spalten . . .
o wer nicht mit dem Auto an einer roten Ampel anhält,
o wer auf der Autobahn wenden will,
o wer sich nicht impfen lässt, weil Bill Gates ihm einen Chip unter die
Haut setzten will,
und dies als Kampf um den Erhalt seiner Freiheit bezeichnet, irrt. Es ist dummes Zeug! Nicht die Entscheidungen der Regierungen und Parlamente „spalten unsere Gesellschaft“, das Verhalten radikaler Querdenker und Nazis, das leben in einer kruden Parallelwelt spaltet, spaltet einige wenige ab.
. . . und ich habe keine Problem, mich von ihnen abzuspalten.
Und ja, die Politik hat Fehler gemacht, aber „Politik“ sind Menschen. Noch niemand von uns hat eine Pandemie diesen
Ausmaßes jemals erlebt. Wir sind im europäischen Vergleich in Deutschland einiger Maßen gut durch die Pandemie gekommen. Ich zitiere deshalb ein berühmtes Buch, in dem u. a. zu lesen: „Wer ohne
Fehler, der werfe den ersten Stein.“ Das bedeutet für mich aber nicht, alles zu erdulden, sondern kritisch nachzufragen und zu erwarten, dass Maßnahmen, wenn notwendig, angepasst werden. Das
Pandemiehandling muss aufgearbeitet werden und zur Abwehr möglicher zukünftiger Katastrophen vorausschauend geplant werden.
Januar 2022