Was ist „ein Boateng“?

 

 

 

Herr Alexander Gauland hat Entrüstung ausgelöst: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“.

 

Dass Herr Gauland anschließend der Presse vorwarf, der Name Boateng sei ihm „untergejubelt“ worden bzw. seine Äußerungen seien in einem falschen Zusammenhang gestellt worden, überrascht nicht. Diese Taktik gehört zum kleinen „ein mal eins“ der AfD. Erst provokant formulieren - das Ziel, auf sich aufmerksam zu machen, ist erreicht - dann dementieren und die Medien der Falschdarstellung bezichtigen. Auf diese Weise lässt sich die „Lügenpresse“ immer wieder aufs Neue „überführen“.

 

Was mir aber so bitter aufstößt, ist diese menschenverachtende Wortwahl – „einen Boateng“. Was ist „ein Boateng“? Ein Gegenstand – z. b. ein Glascontainer? oder eine Freizeiteinrichtung – ein Bolzplatz? oder eine Hilfseinrichtung – eine Flüchtlingsunterkunft?. Solche Sachen wollen „die Leute“ nicht neben ihrem Haus. „Glascontainer“, „Bolzplatz“, „Flüchtlingsunterkunft“ – mehr oder weniger wichtig, aber nicht in meiner Nachbarschaft. Und jetzt auch noch „einen Boateng“?

 

Es ging ihm nicht um Jérôme Boateng persönlich. Er wollte damit nur  sagen, „Menschen mit anderer Hautfarbe wollen wir in unserer Nachbarschaft nicht haben."  wie z. B. Herrn Boateng.“

 

Das ist einfach nur rassistisch.

 

Juni 2016

 

Sixt. Kurz nachdem AfD-Vize Alexander Gauland den Fußballer Boateng "nicht als Nachbarn" haben wollte, ist der Autovermieter in die Debatte eingestiegen und hat für seine Umzugswagen geworben mit dem Slogan: "Für alle, die einen Gauland in der Nachbarschaft haben." Mehr als 1700 Kommentare hat der Post auf der Facebook-Seite der Firma bekommen. Einer schreibt: "Danke, Ihr tollen Sixtler! Dafür liebe ich euch! Hätte ich nicht einen eigenen Wagen, würde ich mir jeden Tag einen bei euch leihen!"



Was ich noch zu sagen hätte . . . !